Das Modell der inneren Antreiber kommt aus der Transaktionsanalyse, die darunter elterliche Forderungen versteht, mit denen konventionelle, kulturelle und soziale Vorstellungen verbunden sind. Als Eltern-Gebote haben diese Botschaften für Kinder einen Absolutheitscharakter, der nicht angezweifelt wird. Denn ihre Nichteinhaltung könnte zur Folge haben, nicht mehr geliebt zu werden. Erst im Erwachsenenalter haben wir die Möglichkeit zu erkennen, dass es Alternativen zu den elterlichen Botschaften gibt. Zu diesem Zeitpunkt haben sich diese Botschaften jedoch schon stark im Unterbewusstsein verankert. Unbedacht versuchen wir daher auch als Erwachsene, im Privat- wie im Berufsleben die Forderungen der Gebote zu erfüllen. Als ob wir unter einem geheimen Zwang ständen.
Stark ausgeprägte Antreiber können eine Eigendynamik entwickeln. Sie kontrollieren immer stärker die innere Einstellung und das Verhalten: Man treibt sich selbst immer stärker an, um zu mehr Erfolg und Anerkennung zu kommen, erreicht aber eher nur mehr Stress (bei sich und anderen). Und damit das Gegenteil von dem, was man sich erhofft.
Sind wir uns unserer seit der Kindheit entwickelten Antreiber bewusst geworden, sprich haben wir die angelernten inneren Glaubenssätze erst mal dementsprechend verstanden, die uns durch den Alltag treiben, können wir entgegenwirken. Wir erlauben uns sozusagen unseren Antreibern zu widersprechen. Diese Erlauber genehmigen uns aus unserem Muster auszubrechen.
So darf ich zum Beispiel als „MACH SCHNELL“ es durchaus auch mal langsamer angehen. Ich darf mir auch Pause gönnen. Ich darf manche Arbeit auch durchaus auf morgen oder nächste Woche verschieben. Wie man solche Erlauber in unserem Unterbewusstsein manifestiert, bearbeiten wir in unseren Coachings.
Als „SEI PERFEKT“ liefere ich die Arbeit zwar meist zur vollsten Zufriedenheit ab, aber kann mich durchaus auch tagtäglich ziemlich belasten. Manchmal ist 95% auch gut genug, oder?
Darf ich als „SEI STARK“ doch durchaus mal eine Schwäche ausleben? Ständig der starke Fels in der Brandung zu sein, erzeugt mir selbst auch so manchen Druck.